9.05.
Hwange Park, hier findet man Büffel , Elefanten, und Löwen uvm.
Um 9.00 Uhr wurden wir vom Fahrer der Dream Tour abgeholt. Ich hatte
meine Fotoausrüstung, langärmliges Hemd, Parker, Sweat Shirt sowie eine
Decke eingepackt, für Picnic im Freien. Isabella meinte für was ich das
alles brauchte? meine Antwort, großes Auto! Und wenn ich nachher eine
Erkältung habe! Es wurde kommentarlos genehmigt. Wir fanden 9.00 schon
reichlich spät, was wir an Tieren auf den ersten 15 Km zu sehen bekamen,
gab uns darin recht. Trotzdem kam nach 6 km mein ersten Foto zustande.
Auto mit Highlift, wir hatten einen Platten am linken Vorderrad. Zum
Einsatz kam ein wenig vertrauen erweckendes Stück, bei dem schon die
Leinwand durchlinste. Es waren ja noch weitere Ersatzräder an Bord, wenn
auch nicht auf einer Felge aufgezogen. Eine Giraffe im Gebüsch, 5 Zebras,
20 Geier, die sich die Reste des morgendlichen Löwenmahles schmecken
ließen. Löwen bekamen wir nicht zu Gesicht, dafür jede Menge
Elefantenabfälle. 54 000 soll es angeblich im Park geben, erklärte uns
der Fahrer, vier davon entdeckte Isabella dann im Gebüsch. 12.30 Der
Ersatzreifen vorne links hat sich verabschiedet. Der Länge nach
aufgerissen, steht das Auto auf den Felgen. Kurz vorher waren wir an einem
Wasserloch vorbei gekommen, mit Funkmast. Der Fahrer wollte zurück um
Hilfe zu holen. Von Reifenwechsel oder den Reifen auf Felge ziehen, keine
Spur, hierfür war keinerlei Werkzeug vorhanden. Wir blieben zwischen dem
Gebüsch, auf dem Weg, alleine zurück und machten uns über die
Futterpakete her, die der Fahrer für uns hatte richten lassen. Isabella
nimmt mir meinen Joghurt ab, dafür bekomme noch ein kleines Paket kaltes
Huhn von Ihr. Um 15.00 Uhr kommt der Fahrer mit zwei Leuten zurück und
erklärt, er bekomme keine Verbindung, er werde jetzt zu der Lodge laufen
um Hilfe zu organisieren. Einer dieser jungen Männer sollte bei uns
bleiben, der andere ihn begleiten. Wir wollten mit dem Fahrer zur Lodge
gehen, er brachte das vernünftige Argument, er sei alleine schneller und
sei um 17.00 wieder zurück. Ob wir nicht mit dem anderen jungen Mann
zurück zum Wasserloch gehen könnten, das wäre für uns doch viel
interessanter ? meine weitere Frage. Nein, nein wir sollen bitte auf ihn
hier am Auto warten. Außer einigen Vögeln und Schmetterlingen war in
diesem Gebüsch nicht interessantes zu entdecken. Bewacht, von den zweiten
jungen Mann, ausgerüstet mit einem kleinen Beil, fügten wir uns. Bei
strahlender Sonne und angenehmen Temperaturen war das auch kein besonderes
Problem. 5 Minuten nachdem der Fahrer mit seinem Begleiter verschwunden
war, erklärt uns der Mann im blauen Anzug, das unser Fahrzeug sehr
gefährlich sei, Elefanten vergessen nie! Früher wäre eben aus
diesen Fahrzeugen Jagd auf sie gemacht worden. Nach weiteren 5 Minuten
fragt er mich, ob er uns für einige Minuten alleine lassen könne. Da sah
ich nun wirklich kein Problem, doch als er nach 10 Metern anfing
loszurennen, dachte ich den sehen wir nie wieder. Leider sollte ich damit
recht behalten. ½ Stunde später kam ein Wagen vorbei, der Fahrer macht
den Eindruck als ob er am liebsten gar nicht gehalten hätte, doch er kam
nur sehr schwierig an dem zur Hälfte auf der Piste stehenden Wagen
vorbei, so musste er stoppen und fragte dann, ob wir uns sicher fühlen.
Auch was zu trinken wollte er uns anbieten. Ja wir fühlten uns sicher,
hier war ja seit Stunden nicht mal ne Maus vorbei gekommen, und zu trinken
hatten war, dank Vorsorge von uns ebenfalls. Der Blaumann hatte den von
ihm mitgebrachten Wassersack zwar wieder mitgenommen, zu diesem Zeitpunkt
warteten wir aber noch auf seine Rückkehr, außerdem wollte ja unser
Fahrer um 17.00 Uhr wieder hier sein. So macht Isabella, nachdem das
Fahrzeug verschwunden war das Foto, mit lachendem Peter auf der
Kühlerhaube der Klapperkiste.
17.45 ein weiteres Foto entsteht, die Klapperkiste bei Sonnenuntergang.
Danach wird die Plane abmontiert und eine Etage tiefer gesetzt, es wird
langsam kalt. Notdürftig versuche ich die Plane zu befestigen.
19.00 Uhr Nacht, durch Blinkzeichen und Hupen versuche ich auf uns
aufmerksam zu machen. Von der Hupe her hätte uns der Blaumann hören
müssen, totale Stille, die Hütte ist nur 2 – 3 km entfernt. Oder doch
nicht, wie laut ist eine Autohupe? Der Versuch das Auto in Gang zu bringen
und auf der Felge zurück zum Wasserloch zu fahren, gebe ich nach einigen
Versuchen auf. Wir hatten ja den ganzen Tag Zeit diese Klapperkiste
genauer in Augenschein zu nehmen: Das Basisfahrzeug war ein Landrover,
allerdings von Allrad keine Spur. Die Kardanwelle war nicht vorhanden.
Auch sonst so manches, an allen Rädern fehlte jeweils eine Mutter, an den
Sitzen teilweise die Befestigungsschrauben, bei einem Sitz hatte ich schon
ein Stück Holz dazwischen geklemmt, um das verdammte Klappern zu
verhindern.
20.00 Uhr, wir öffnen das für den Fahrer bestimmte Lunchpaket, ich
futtere zum drittenmal kaltes Huhn, Isabella gerade mal ein halbes Brot.
Wir rechnen nicht mehr damit, das noch irgendwer kommt. Wir verfluchen den
Hasenfuß von Blaumann, der wenn er schon nicht beim Fahrzeug hatte
bleiben wollen, und wenigsten mit zurück zur Wasserstelle hätte nehmen
können. Ich denke auch das wir Idioten waren, nicht den Fahrer des
anderen Fahrzeuges zu bitten uns wenigstens bis zur Lodge mitzunehmen.
Aber da schien ja noch die Sonne und wir dachten mit keinem Gedanken
daran, das wir mitten in der Nacht, bei dieser Kälte, hier immer noch
stehen würden.
20.30 Uhr. Isabella versucht auf dem Rücksitz zu schlafen, als
Kopfkissen die Plastikschale von unseren Lunchpaket. Wir sind heilfroh um
Sweat Shirt, Parker und die Decke, es ist saumäßig kalt. Ich versuche
die Zeltplane zu verkleinern um eine kleineren Raum zu schaffen. Doch an
Bord ist nicht mal ein Schraubenschlüssel. Sodass ich die vordere
Sitzbank nicht nach hinten bringen kann. Mein Trageriemen der Fototasche
dient als Zeltbefestigung. Einzige Waffe der 50 cm lange Radschlüssel.
21.00 Uhr Isabella wird es zu kalt, sie kommt zu mir nach vorne
gekrochen, so halten wir jetzt zu zweit wacht.
21.30 Licht von vorne! Da kommt doch noch jemand, wir atmen richtig
auf. Der Fahrer hatte in der Lodge kein Fahrzeug gefunden, so musste er
warten, bis die anderen Fahrzeuge der Firma, von den Vic Falls zurück
waren und dann zwei Stunden Fahrt durch den Park. Er scheint allerdings
auch Zoff mit der Parkaufsicht bekommen zu haben, denn am nächsten
Tag gestand er uns, dass er gefragt worden war, was das für Leute
seien und das es nicht erlaubt ist im Park zu übernachten, die Leute
müssen unbedingt rausgeholt werden, so seine Rede am Tag drauf.
22.00 Uhr, Zwei neue Vorderräder und ein weiterer als Ersatz im
Kofferraum. Wir brausen los in Richtung Eingang. Einige Springbären,
kleine Hasen, die wie Kängurus durch die Gegend hüpfen, kreuzen unseren
Weg. ½ Stunde Fahrt, da hat uns das Ersatzgefährt überholt, ich sehe
nur noch rote Schlusslichter, wieder ungutes Gefühl. Rasante Fahrt, wir
halten mit den Fingern, die Zeltplane an der Frontscheibe fest, da keine
Befestigungsmöglichkeit. Einigermaßen Schutz vor dem kalten Wind. In
einer Kurve geht meine Tür auf, dank Isabella falle ich nicht aus der
Klapperkiste. Der Fahrer hält und macht die Tür von Außen zu. Schon am
Vormittag gingen beider Türen, bei der holprigen Strecke abwechselnd auf,
da hielten wir dies noch für lustig. Danach bitte ich den Fahrer etwas
vorsichtiger zu fahren.
0.30 Uhr Wir sind in unserer eigenen Kiste, die Heizung funktioniert
auf Anhieb, draußen10,2 Grad, Nach heißer Suppe sind wir ½ Stunde
später im Bett.
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