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Unsere Erlebnisse in Äthiopien
       Unsere Route: Grenze, Gondor, Tana See, Lalibela; Weldiya, 
        Debre Birhan, Addis Abeba, Shashememe, Arba Minch, Konso,
        Kelem, Grenze Kenya ( Banya Fort)

Gestern hatten uns die Grenzer im Sudan nochmals 1.70 DM pro Pass abgeknöpft und uns mit den Worten „ Und dann Tschüss Sudan „ verabschiedet.  In Äthiopien waren 1 US $ für die Ausstellung eines Carnets für Auto erforderlich sonst nichts. Mit DIN A4 Quittung. Unser Carnet wurde nicht anerkannt.  Sehr freundliche Behandlung  .Sehr schöne Bergwelt, derzeit noch Schotterpiste, aber neue Straße im Bau, damit auch 100 km Baustelle.

Erster Eindruck gut, wenn auch jede Menge Maschinengewehre durch die Gegend getragen werden.

23.12.

Das erste Bier seit 4 ½ Wochen.  Gestern große Verabschiedung von Heiner und Lalu, diese wollen etwas langsamer durchs Land. Doch schon beim Mittagessen, auf Passhöhe mit phantastischer Sicht, stehen Sie wieder neben uns. Kurz vor Dunkelwerden noch reger Verkehr, vor allem Baustellenfahrzeuge, nach 19.00 Uhr kein Auto mehr, die ganze Nacht totale Ruhe, erst bei Morgengrauen, kommen die ersten Fahrzeuge die Straße entlang gefahren.

Schöne für uns schon ungewohnte Landschaft, grüne Felder, Bäume, Wiesen, kleine Bachläufe, wir sind 2000 m hoch. Angenehme Temperaturen. Gegen Mittag sind wir schon in Gonder und stellen unser Auto auf dem Hotelparkplatz ab. Beim Gang durch den Ort, sehen wir auch die Feuerwehr kommen, die dann ebenfalls im Hotelgarten parkt.

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Herrliche Bergwelt in Aethiopien Blühender Hotelgarten in Gonder
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24,12,

Abendessen in teuersten Hotel der Stadt. Zu Heiligabend  konnten wir uns das leisten. Gutes Essen und incl. Getränken zahlten wir gerade mal 68 BIR ( 18,30 DM/9,40 € ) Dafür sind Eintrittspreise für alte Kirchen und Burgen einwandfrei zu hoch. Geldwechsel hat noch geklappt, wir konnten tatsächlich unsere letzten DM in einheimische Währung wechseln, so ist dieses Thema vorerst vom Tisch.

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Gonder
Ruinen von Kusquam >>>>>
          
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29.12.

Wir stehen sein Mittwoch, den 26.12. auf dem Gelände des Hotels Ghion, nur wenige Meter vom Tana- See entfernt, mit Blick auf See und 30 bis 40 Pelikane. Wir haben richtig Pause gemacht, dies war nach der Aufregung vom 25.12. in Gonder auch notwendig. Beim Gang von den Ruinen von Kusquam abwärts zur Straße, haben uns zwei Jugendliche, einer mit einem Messer,  um Isabellas Bauchtasche und meine Umhängetasche erleichtert. Zu Hilfe eilende Einheimische, konnten ebenso wie die Polizei nichts ausrichten.  Die waren einfach schneller. Außer dem zweiten Autoschlüssel, einer Haarbürste, einem Kamm und zwei Plastikeierschachteln und den Taschen selbst ist kein großer Schaden entstanden. Doch das sowas bei helllichtem Tag möglich war hat uns doch einen merklichen Dämpfer versetzt. Ich bin jetzt mit einen dicken Stock, als verlängertem Arm bewaffnet. Heiner hatte mit seiner Feuerwehr ebenfalls Probleme, bei der Suche nach einen Übernachtungsplatz wurde Ihm eineder rückwärtigen Scheiben eingeworfen. Einzelfälle ? Wir hoffen es, denn die Leute sind generell sehr freundlich. So wurden wir bei unserem Gang zu den Fällen den blauen Nil von einer ganzen Kinderschar begleitet, die uns mit Cola und Souvenirs versorgen wollten und hier in Bahir Dar hat sich Martha (ein Straßenkind ) an uns gehängt, ein 13 jähriges Mädchen, das uns Brot holt, die preiswerteste Ecke für Getränke kennt, für 1 BIR ( 0.27 DM ) meine Sandale zum Nähen gebracht hat, das Nähen hat so viel gekostet, nicht das Hinbringen.

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<<< Martha
                                                         Gerüstbau in >>>
                                                            Bahir Dar

 

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Die Blue Nil Falls

 

Vom Tana - See nach Addis Abeba

Silvester feierten wir noch im Hotel am See, am 1. 01 gings dann weiter nach Lalibela, den schönen Felsenkirchen. Am zweiten Fahrtag blockiert mitten auf der Schotterstraße unser linkes Hinterrad. Ich kann unsere Kiste noch an den Wegesrand bewegen, doch die Bremse ist fest. Die erste Untersuchung zeigt, die ganze hintere Achse hat sich um 5 cm nach hinten verschoben. Bremse ist heißgelaufen und hatte blockiert.  Isabella stoppt einen LKW Fahrer, dieser hatte auch noch einen Mechaniker dabei, so das ganz schnell klar wurde, dass der Zentralfederbolzen gebrochen war. Stimmt, so was hatte ich schon gesehen, diese Schraube hält die Blattfedern zusammen. Der Mechaniker löste die Bremse und meinte wir könnten jetzt weiterfahren, Dies schien uns jedoch nicht unbedingt ratsam, auf dieser sehr holprigen Schotterstraße. So kam seitens des LKW Fahrers der Vorschlag, 17 km zurück in eine Werkstatt. OK! Unser Bolzen wird ersetzt, der LKW Fahrer ist die ganze Zeit dabei und überwacht die Arbeiten, auch den Preis hatte er vorher ausgemacht, sein Mechaniker schmiert mir unterdessen auch noch das Auto ab.  2 Stunden später können wir wieder weiter. Isabella hatte uns schon mitten auf der Piste übernachten gesehen.

5.01.

100 BIR Eintritt für die Felsenkirchen, das sind über 27.00 DM pro Person. David ein 13 jähriger Junge begleitete uns einen Tag durch die Anlage.

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Lalibela Felsenkirchen Frisch gerösteter Kaffe
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Wir sind jetzt auf dem Weg nach Addis Abeba.  Ein nicht ganz leichter Fahrtag. In einem Ort wollte ein Jugendlicher unser Auto entern, in einem weiteren auch wieder ziemlich agressive Jugendliche. Als wir einen Mittagsplatz am Straßenrand finden, kommt ein Mann auf uns zu und möchte mit seiner Familie, Frau und ( warscheinlich ) Tochter mitgenommen werden. Ich gebe ihm zu verstehen, das ich nicht weiterfahren will, in diesem Moment läuft das jüngere Mädchen, ca. 18 Jahre weg, der Vater spurtet hinterher und holt diese nach wenigen Sekunden ein, sie schreit, ich kann einen erhobenen Knüppel sehen, Isabella stellt beim Weiterfahren fest, das das Mädchen am Mund blutet.  Die Mutter hat nichts besseres zu tun als uns in diesem Moment auch noch anzubetteln. Ich fahre weiter und fühle mich einigermaßen beschissen.

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8.01

Die restlichen zwei Fahrtage bis Addis Abeba verlaufen Gott sei Dank ohne größere Aufregungen, wenn man von der letzten Passüberquerung, 3200 m und dichter Nebel auf ca. 7- 8 Km, Gebirgspass ohne jegliche Randbegrenzung und 5 – 10 m Sicht absieht.

10.01.

In Addis stehen wir wieder in einem Hotelgarten und haben bereits die halbe Stadt besichtigt. Es scheint so, daß hier, von Taschendieben abgesehen,( denen bin ich entwischt) ein besseres Klima als im Norden herrscht.

 

 

12.01

Nach dem Vorfall vom 10.01. habe ich keinerlei Wertgegenstände mehr in den Taschen. Der Geldbeutel ist im Hemd und das Kleingeld in einer alten Filmdose. Ansonsten, das was man so braucht in der Brusttasche im Hemd.  Einwechseln eines Euro Travellers im Januar auf der größten Bank in Addis stößt auf Schwierigkeiten, so daß wir ins Ghion Hotel gehen müssen, dem größten in Addis um an Geld zu kommen. Euro, Euro über alles ! Beim Rausgehen, um die Ecke Bauzaun, vor uns eine junge Dame die ganz langsam läuft und dabei mit Ihrem Finger in Ihren Haaren dreht. Isabella kommt an Ihr vorbei, im selben Moment kommen von links zwei Männer, einer davon packt mich am rechten Arm, ich rufe Achtung, Achtung, Isabella wird durch die junge Dame behindert, ich kann mich aber wie am 10.01. durch eine Wende nach Rechts befreien, ohne Schaden, da wie gesagt ich nichts  habe, doch halt ich hatte eine Tasche mit leeren Flaschen umhängen.  2 Stunden später an einer Engstelle, das selbe Spiel nochmals, auch hier konnte ich meine leeren Flaschen retten.

 

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Andreas mit Freundin Entweder Sandbleche oder mit 80 kmh drüber.
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17.01

Wir hatten mit allem gerechnet blos damit nicht !

Von Addis aus ging`s  in Richtung Süden, nach Arba Minch, von da weiter bis Kelem ganz unten im Westen des Landes an der Grenze zu Kenia. Eine wunderschöne Landschaft, mit Pelikanen, Weißkopfadlern, jungen Krokodilen, ca 60 – 70 cm lang, nur wenige Meter abseits der Piste, sehr freundlichen Menschen. Wir kamen uns vor wie um hundert Jahre zurückversetzt, Alle noch in Naturtracht, Halsketten, Ohrringe, ansonsten nur mit gegerbtem Leder bekleidet. Wir erreichten den letzten Ort vor der Grenze, Stopp bei der Polizei und die Genehmigung für den letzten Grenzposten besorgen, damit wir fahren können. Hier gibt es offiziell keinen Grenzübergang, aber wir wussten ,das andere Reisende schon diesen Weg benutzt hatten, allerdings mit Umfahrung des letzten Grenzpostens. Von anderen Reisenden die uns entgegengekommen sind, hatten wir erfahren, das es jetzt eine Genehmigung gegen Geld geben würde. Diese konnten allerdings den Weg nicht fahren, da erhebliche, in dieser Jahreszeit nicht übliche Regenfälle, alles überschwemmt hatten. 16.00 Uhr wir hatten das Papier, wie fahren noch bis zum letzten Grenzposten. Nur nach 15 Km und einer bösen Schlammdurchfahrung werden wir von einem , mitten auf der Piste stehenden Mann, mit Gewehr gestoppt. Wir sollen zurück! Den Wisch hat er nicht akzeptiert, warscheinlich konnte er gar nicht lesen. So landeten wir 3 Stunden später wieder auf der Polizeistation. Abgekartetes Spiel, Kasse machen und dann geht doch nicht oder morgen mit teurem Führer???

9 BIR befinden sich noch in meinem Geldbeutel ganze 2.40 oder 1.20 €

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Neueste Ledermode.
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18.01.

Und dann ging alles ganz einfach.

Morgens noch das Angebot von zwei Führern, für 50 US $.Doch dann kam der Sekretär des Beamten, der uns die Genehmigung gegeben hatte mit. Mit dem Fahrrad mußte er die 30 km durch Sand und teilweise lange Matschfelder zurückradeln.

Um 13.00 Uhr waren wir in Kenia. Bei einer Missionsstation konnten wir über Nacht bleiben. Hier waren wir umringt von 50 oder mehr Einheimischen in nun  völliger Naturtracht.  

 

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