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                               Mit dem Fahrrad nach Indien
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                          Eine Reise in Etappen von 1990 bis 1998      Jedes Jahr ein Stück weiter.
                                                                       Ein Reisebericht von Peter Bock
 

 

 Von Freystadt über Österreich, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Türkei, Iran, Pakistan, bis Neu Delhi   Indien

                                                             132 Tage und 10499 Km                                   1             1 1

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Die Vorgeschichte :    Meine Rede war immer, wenn  ich Rentner bin fahre ich mit den Fahrrad nach Indien. OK zu meinem 50 zigsten Geburtstag kamen Bücher über Indienfahrer und allerlei  Geschenke,  die  mit   den  Fahrrad zu tun hatten. Ich war nun beileibe kein  passionierter Radelfahrer.  Gut  mit  14  fuhr  ich  von  Mannheim zum Bodensee. Ansonsten  schon mal am Sonntag 20 km in das wunderschöne Berching bei Neumarkt in der Oberpfalz, oder rund um den Rothsee. Aber dies alles konnte man mit Sicherheit nicht als Sport einordnen. Reisen,  fremde  Kulturen  kenne  lernen,  überhaupt  unterwegs zu sein, das war schon was. Ich  war  selbstständig mit einer kleineren Firma, die Schlüsselanhänger und bedruckte Textilien herstellte. Unsere Reisen gingen, in den Wintermonaten, nur da war vom eigenen kleinen Betrieb her, Zeit zum Reisen, mit unserem 207er, nach Spanien, Italien, Türkei, Syrien, Irak, Marokko, und nach Algerien in die Sahara.

Zwei  Jahre  später  starb  ein  Freund von mir mit 42  Jahren. Batsch weg war er. Erlebe ich mein  Rentenalter  überhaupt ????   Diese  Frage  beschäftigte  mich,  so  kam während einer Urlaubsreise der Gedanke schon jetzt mit dieser Tour zu beginnen. Aber mehre Monate unterwegs, das geht nicht, aber jedes Jahr 3 - 4 Wochen und dann im nächsten wieder da anfangen, wo ich im letzten Jahr aufgehört hatte, dass müsste doch möglich sein.

   So wurde die Idee geboren eine Reise nach Indien in Etappen. 

             Das geht, nachmachen!   Ein einmaliges Erlebnis,

                  ich träume heute, 19 Jahre später noch davon.

    21.09.2009  

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  1. Etappe von Freystadt nach Wien 7 Tage  mit  einen  ganz  normalen 3 gang Fahrrad ca. 15 Jahre alt. Während der ganzen Tour habe ich Tagebuch geschrieben und jede Menge Fotos gemacht. 

Der Weg, immer an der Donau entlang, Wetter!  Regen und affig kalt. In Berching habe ich einen Plastiksack zerschnitten, um damit Beine und Schuhe trocken zu halten. Im weiteren Verlauf der Reise, war ich dann entsprechend ausgerüstet.

Immer wieder kam von Leuten, denen ich begegnete, die Frage warum alleine ?

Nun, heute der dritte Tag im Regen,  ich  war wirklich fertig. Telefon ! ( noch gab es Telefonzellen) ich berichte nach Hause, jetzt ist endgültig ende für heute, ich suche jetzt ein Hotel und dann Schluss.  Ich komme aus der Zelle und unter den Wolken kommt die Sonne durch, kein Tropfen von oben,  ich  staune und  ganz  langsam  beginne  ich  wieder  weiter zu radeln. Ein fantastischer Himmel begleitet mich noch zwei Stunden,  bis  ich dann in einen nahen Gebüsch mein Zelt aufschlage. Zu Zweit ? spätestes jetzt hätte es Zoff gegeben, wir hatten doch gesagt!

Nach dem Regen   Ich will in die Wärme, freibusige Mädchen an der Hauswand lassen hoffen.

 

Gottseidank, das Wetter wird besser und ich fahre am 7., Tag bei Sonnenschein in Wien ein.Isabella ist  mit  dem  Wohnmobil  am  Campingplatz und ich komme auf vier Rädern wieder zurück.
Wien erreicht.                Riesenrad                           Im Rückspiegel, Hundertwasserhaus                       7 Tage 680 km

 

Zweite Etappe Wien - Belgrad vom 24.05 bis 3. 06. 90

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24. / 25.05  Es ist 1/2 10 Uhr und ich sitze in der .....

26.05  soweit  bin  ich  gekommen  mit meinen Tagebuch, dann war ich von den Dorfbewohnern  umringt.    Woher, wohin ?   und   Hände  schütteln.    Es  war ein  ganz  kleines  Lokal in Liport, einen kleinen Ort, in dem es mich eher zufällig verschlagen hatte. Ich bekam mein Bier, schreiben kann ich morgen. Doch heute ist nun schon der dritte Tag,  an  dem  ich  wieder unterwegs bin. Begonnen hatte die Tour vorgestern, Donnerstag, Vatertag, um 10.00 Uhr im Neumarkter Bahnhof. Nach Verabschiedung, sauste die Tür zu und ich konnte anfangs nicht einmal winken. Sonnenschein, es versprach eine schöne Fahrt zu werden. Bis Regensburg mit dem Eilzug, von da bis Wien mit dem Inter Europa. Dieser war recht gut besetzt, sodass ich nur einen Platz am Gang ergattern konnte. Neben mir eine ältere Dame, die mit Ihren Füßen  den zweiten Fensterplatz belegte. Mir gegenüber ein schlafendes Mädchen. Wie sich später im Gespräch herausstellte, eine Ungarin, die  gerade  Ihre  Freundschaft  mit  einen  Frankfurter  Gastwirt  aufgelöst  hatte . Sie  erzählte  zwar  von  verlorener  Zeit  doch  so  offen wie sich  die  28  jährige  Dame  gab,  würde  mit  Sicherheit kein Mangel an Freunden bestehen.

In  Wien  konnte  ich  mein  Fahrrad  abholen,  das  mir  bereits vorrausgereist war. Ich hatte jetzt ein neues Rad, ein  sogenanntes Trekking Bike und eine entsprechende Ausrüstung.

Mit Rückenwind ging`s   in  Richtung  ungarische  Grenze.  Ohne Visa,  ich war in 5 Minuten  durch.  Toll  der  Wind  frischte  jetzt  auf  und  ich  brauchte  fast nicht zu treten.

Camping  in  Lipot.  Zeltaufbau, Abendessen,  danach  der  Versuch  ein   Gasthaus zu finden, in  dem  ich  bei  Licht  meinen Tagesbericht schreiben konnte. Schon der Besitzer  des  Storchennestes,  auf  dem  Telegrafenmast,   hatte mich etwas erstaunt begutachtet,  wie  ich  mit  meinem  Fahrrad,  daher  gefunzelt  kam.  Dreimal durchs Dorf, zwei beleuchtete Fenster, richtig Gasthaus. Tagebuch raus und.... siehe Anfang.

 

Weiter an der Donau entlang in Richtung Esztergom. InVènek endete die Fahrt auf dem Hochwasserdamm.

Die Mosoni Duna versperrte mir den Weg. Richtung  Györ, 25 - 30 Km Umweg. So gehe ich auf die Suche   nach  einer Übersetzmöglichkeit,  da  die  Fähre  nicht  mehr  existiert.

Tatsächlich  finde  ich  im  Ort einen freundlichen Menschen, der mich und mein Radl, sicher über den Fluss bringt.

 

Gegen  Abend  erreiche  ich  Lábatlan und finde hinter einer Garagenzeile einen Platz für mein Zelt, mit wunderschöner Aussicht auf die Donau. Wer bloß auf die Idee  gekommen  ist  hier  Garagen  hinzustellen?   Am dritten Tag nach meinem Start in Wien, erreiche ich Budapest.  Das  Zelt  auf den Campingplatz und ohne Gepäck in die Stadt. Prompt  erwische ich einen Nagel und darf dann zum Campingplatz laufen, da auch das Flickzeug im Gepäck war.
Zweieinhalb Tage später hatte ich die Grenze erreicht. Bahnlinien  zum  Blumenpflücken  und ein Gruß von einem Storchennest, als Abschied von Ungarn.
            

                                                                    Jugoslawien.

 

 

Kaum  die Grenze  überschritten  erwischt  mich auf einem Schotterweg, in  Richtung  Donau, der Superplattfuß. Beide Reifen haben jeweils 2 Löcher und 2 Speichen sind auch zu ersetzen.

(Das sollte mir allerdings noch oft passieren auf meiner Tour, die Reifen dieses Treckingrades waren zu schmal für Rad, Radler und 30 - 40 Kg. Gepäck)

 

Der weitere Weg auf dem Hochwasserdamm entschädigt für die Arbeit. Linker Hand kann ich ein Reh  beobachten,  und einen Kilometer weiter kreuzt ein stattlicher Wildschweineber meinen Weg.  Wenige Meter weiter, kann  ich rechterhand Wildschweine mit ihren Frischlingen beobachten. Als diese mich entdecken nehme ich vorsichtshalber reißaus.
Am Abend zelte ich neben einem Angler, den  ich  frage ob das fliegende Hunde sind,  die da am späten Abend über die Donau fliegen? " Das sind Vögel, die keine Fische fangen können" bekomme ich als Antwort. 

 

 

Am  nächsten Tag werde  ich  kurz  vor Petrovaradin von einer, mit Blaulicht und Sirene sausenden  Rennradlergruppe  überholt, zur  Freude  der  mitfahrenden Kameraleute, die  mich mit aufs Korn nehmen.. Und im Ort dann Zurufe und Beifall auch für den  bepackten Radler..
Am elften Tag erreiche ich nach 991 km Strecke Belgrad. Mit dem Zug zurück Das Rad sollte 1270 DIN. bald 200.00 DM kosten. Die Fahrt für mich 1100 DIN. zuzüglich 185 DIN. für den Liegewagen. Da  konnte  doch  was  nicht stimmen. Nochmals zu Info und jetzt kostete das Rad 175 DIN. Geldwechsel und Fahrkartenkauf. Jetzt kostete das Rad nur noch 17 DIN. Heute ist  Sonntag  und  damit  ist eine Versendung ins Ausland nicht möglich, somit  Fahrradkarte  nur  bis  zur  Grenze. An der österreichichen Grenze haben die Beamte keine Tickets fürs Rad. Es ist jetzt 2.00 Uhr nachts. 

Im Abteil hat sich ein neuer Gast eingefunden der  ebenfalls  seinen  Schlafwagen  nicht  bezahlen kann, da keine Tickets vorhanden. 

Ich spreche  mit  dem  Zugbegleiter.  OK  er  kümmert  sich  um mein Radticket. Nach einer Stunde  weckt  mich  der  Zugbegleiter  und verlangt 36 DM . 

Als der Zug Wien in Richtung Deutschland verlässt stelle ich fest, das mein Rad nicht mehr im Gepäckwagen ist. 

Am Abteil hatte ich mit  dem  Neuankömmling  die Betten getauscht, da ich lieber oben und er lieber unten schlafen wollte. Mit den 36 DM hatte ich seinen Schlafplatz bezahlt und nicht das Rad. Dieses war wieder auf dem Rückweg nach Jugoslawien, Nach 3 Wochen konnte ich es am Rother Bahnhof abholen.

Die Tour konnte weitergehen.

     

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