Pakistan 25.07.99 bis 12.09.99
.
Strecke: Quetta, Loralai, Munro, Dera Ghazi Khan, Dera Ismail Khan, Kohat, Peshawar,
               Swat Vally bis Kalam, Shangla Pass, Besham, Karakoram Highway bis Aliabad,
               zurück bis Mansehra, Abstecher nach Balakot, Islamabad, über die Autobahn nach
               Lahore.                                                                                               3974 Km

                             

 500 km Wüstenstraße, 42.0 Grad, Reifenwechsel, unser linker Vorderreifen wurde an einer
Baustellenumleitung  so  schwer  beschädigt,  daß wir diesen nicht mehr verwenden können.
Nur ein Teil der Strecke ist neu geteert.

Nach Munro wird es eng.  Nur mit Mühe kommen die  LKWs  aneinander vorbei. Wenige
Kilometer weiter kommt eine Ecke in der die Straße in den Fels hinein  gehauen ist. Schwin-
deleregende Höhen, keine Randbegrenzung, keine Sicht.
Tagebuch  2.08.99
Oh - verdammt.
Vom Übernachtungsplatz in Munro, wir standen die Nacht auf dem Marktplatz, gleichzeitig 
auch Viehmarkt, Schreinerei usw., zuerst mal 3 km rückwärts um gemütlich und ohne Zu-
schauer Cafe trinken zu können. Danach weiter in Richtung Dera Ghasi Khan. Wilde Berg-
strecke nach wie vor Einbahnstraße mit Ausweichmöglichkeiten auf Schotterflächen. Zweimal 
machen wir Rast für Foto und Videoaufnahmen. Eine Ecke sieht besonders wild aus. Kerzen-
gerade Felswand aus der man die Fahrbahn herausgehauen hat. Gerade mal 3 - 3,5 m breit 
und 4.0 m hoch. Der Fels stürzt mindesten 100 bis 150 m steil ab. Es sieht aus wie ein offener
Tunnel. Wir beobachten die Fahrzeuge, alle kommen sehr langsam und vorsichtig um die
scharfe Kurve. Wie gesagt eine Fahrbahn aber starker LKW Verkehr aus beiden Richtungen
OK! Ich lasse einen LKW vor und hänge mich dahinter. Erste Kurve. die festen Steinpfosten 
der Randbegrenzung fehlen auf eine Länge von 30 Metern, dafür aber eine Konstruktion aus
Eisen, die an hochgestellte Bettröste erinnert. Jetzt kommt die starke Außenkehre. Das ging
sogar ganz gut. Doch was ist das!!! Auf eine Länge von 30 - 50 m fehlt jegliche Außenbe-
grenzung, der Asphalt endet am Abgrund, keine Orientierungsmöglichkeit, da ich das das 
Ende der Begrenzung nicht sehen kann. Der linke Seitenspiegel schrammt schon am Felsen 
Isabella ruft weiter rüber, weiter rüber, auf meine Frage wie viel Platz bekomme ich die Ant-
wort es reicht. (sehr erschöpfend) Zeit um Herzklopfen zu bekommen, hat man nicht. 50 m
weiter steht der LKW und hat einen anderen direkt in Front. Ich schleiche mich langsam 
weiter, huch, das war knapp. Der Entgegenkommende LKW weicht zurück, wir können weiter
Zwei, drei Stellen kommen noch wo es eng wird, aber so etwas Gott sei Dank nicht mehr.

 

 

Wir waren in der Regenzeit unterwegs, der Indus hat Hochwasser und wir selbst waren auch
am schwitzen. Es  war  nicht  nur heiß sondern auch noch feucht. Schlafen nachts nur noch auf
Handtüchern. Schnellstmöglich  fuhren  wir  in  Richtung  Berge und halten uns erst mal einige
Tage im Swat Valley auf. Das Klima ist zwar besser,  aber  immer  noch  nicht  so, daß wir uns
länger hier aufhalten wollen, außerdem zieht der Karakoram.

Shangla Pass, nach  Sar Banda,  diese Brücke, so breit wie unser Auto und an den Rändern
ausgebrochen.  Das  Ganze  im  Regen  und  unter  der  Brücke  ein  derzeit reißender Bach.
Isabella muss  mich  rüber  winken, einer unserer hinteren Zwillingsräder hängt stückweise im
Freien. Auch  der  Karakorum Highway (wirklich Höhenweg)  hat in  Punkto steilabfallende
und enge Straße einiges zu bieten. Vor allem auf dem Stück Besham bis Jalkot. Danach war
das Fahren dann angenehmer,  vor  allem  dass ich  im Linksverkehr jetzt sehen konnte wo
meine Räder laufen. Für diese Strecken hätte ich mir ein kleineres Auto gewünscht.

Ein richtiger Campingplatz in Aliabad. Wir stehen unter Aprikosenbäumen und bewundern
den Rakaposhi. Hier  packen  wir  unser Motorrad aus um mit diesem die Umgebung zu er-
kunden.

Mit unserem kleinen Motorrad kommen wir überall hin, wenn  Isabella auch manchmal ab-
steigen und laufen muss, vor allem bei starken Steigungen mit Schotter. Oben der Hoper
Gletscher unten eine tolle Bergwelt bei Pasu und der Batura Gletscher.

                 

            

Straßenblokade:
Am Vortag hatte es schon gekriselt, Demo
auf  der  Straße  und  abends  Jeeps mit laut
diskutierenden Leuten. Am nächsten Tag, wir
wollten an diesem Tag weiter, ist die Straße
in Richtung Gilgit besetzt. Es fliegen  Tränen-
gasgranaten, Die Polizeiwache wird gestürmt.
Um 13.00 Uhr können wir weiter.

                                 

 

Tagebuch 27.08.99
Nach dem Frühstück endgültiger Start. 15 Tage hatten wir es hier ausgehalten und wenn die
Aufendhaltsverlängerung nicht sein müsste währen wir noch eine Weile geblieben.
Ein letztes Winken und raus aus dem Tor. Auf der Straße werden wir von der Polizei 
gestoppt. Demo, Streik, die Straße ist besetzt. Schon seit einigen Tagen rumort es im Ort. 
Kein Benzin, kein Diesel, kein elektr. Licht. Lebensmittel kommen nicht, auf jeden Fall Pro-
test. Gestern waren um 11.00 Uhr alle Geschäfte geschlossen und die Besitzer auf einer
lautstarken Demo mitten im Ort. Heute hatten sich die Demonstranten gegenüber der Poli-
zeiwache niedergelassen. Sprechchöre mit Megaphon unterstützt. Wir wenden, können aber 
den Schleichweg der Miniautos mit unserer Kiste nicht fahren. Die Polizei räumt die Straße
wir stehen wieder auf dem Campingplatz. Isabella bekommt von Besitzer den Platzes Gemüse
und beginnt zu kochen. Ich beachte aus der Entfernung, dass jetzt riesige Rohre die Straße
gänzlich blockieren, auch brennen einige Teerfässer. Plötzlich Schüsse, kleine Rauchwolken
steigen auf. Tumult auf der Straße. Ich sehe einige Jugendliche auf der Polizeimauer stehen.
Weiter Schüsse! Dumpfe Schläge. Nach 10 Minuten einigermaßen Ruhe. Die Besatzung der
Polizeistation ist über die rückwärtigen Gärten geflüchtet. 
Demonstranten werfen Uniformteile und Decken vom Dach der Polizeistation, Die Polizei-
flagge ist abgerissen. Einige Männer um uns rum sind sich am Waschen. Tränengas!
Verheulte Augen. Unter anderem ein Mann von dem Laden in dem Äpfel verpackt werden, 
direkt neben seinem Geschäft war eine dieser Dinger runter gekommen. Eine halbe Stunde 
vorher hatte ich noch mit ihm gesprochen. Zu diesem Zeitpunkt meinte er, das dauert 
10 bis 15 Minuten. Einige Männer sorgen dafür das das Dach der Station geräumt wird,
 langsam ziehen die Demonstranten ab, Beutestücke wie Decken mit sich führend. 
Jetzt aber raus, doch wir kommen nicht weit, 2 km weiter noch eine Straßensperre. Teile von
Strommasten liegen quer auf der Fahrbahn und auf eine Länge von 200 m liegen große Stein-
brocken auf der Straße. Als einige Taxenfahrer anfangen diese zu beseitigen werden auch wir
aktiv. In Gilgit angekommen erst mal Diesel. Es gibt welches aber keinen Strom und das 
Stromaggregat will nicht.

 

.
.
.
.
.
.
.
.
Diese  Hähnchenwaschanlage entdeckten wir
in einem Hotelgarten.
Einige  Tage  standen  wir  noch in Gilgit, wir
mussten auch unsere Aufenthaltsgenehmigung
verlängern. Das  ist  nach 4 Wochen notwen-
dig. Danach den Karakorum  retour, diesmal
konnten wir sogar den Nanga Parbat bewun-
dern. Bei Mansehra  machen  wir  einen Ab-
stecher  nach  Batakot. In Ajubia stehen  wir
noch einige Tage  unter  der   Bergbahn. 
Der  weitere  Weg führt uns nach Islamabad
dort  müssen wir die Visa für Indien bantra-
gen.
Vier  Tage  später  haben wir diese und ma-
chen uns am 11.09 auf nach Lahore.
Die  Grenze  nach  Indien  passieren  wir am
Sonntag, den 12.09 ohne  große  Probleme.
Das  Auto muss über  ein  Grube aber Aus-
räumen und auf eine Waage müssen wir nicht.
.Anmerkung: Ein, zwei Jahre zuvor war ein Wohnmobil an der Grenze mit einer größeren Waffenladung im Fußboden erwisch worden, daher die Waage, wenn man Übergewicht gegenüber dem KFZ Schein hat, bedarf es dann einiger Erklärungen.  Ist heute kein Problem mehr.   Betreffs Visa Indien, kann man heute Visa für einige Jahre bekommen, daher ist auch Islamabad  erledigt es kann in Gemütsruhe zu Hause erledigt werden. .    Peter Bock 21.07.2006.
       Weiter nach Indien